Perfekte Reisefotos
Die Hälfte aller Fotos wird auf Reisen gemacht. Darum darf ich noch einige Tipps mitgeben, wie sie im wohlverdienten Sommerurlaub zu besseren Fotos kommen können.
Seit die digitale Fotografie in jeden Haushalt Einzug gehalten hat, wird mehr denn je fotografiert. Aber an der Qualität der Aufnahmen hat das bei den meisten nichts geändert. Ein bißchen auf den Kamerastandpunkt, Bildaufbau und Lichtverhältnisse achten und schon lassen sich Ergebnisse erzielen, die sich sehen lassen können.
Nicht die Kamera, das Bild zählt
Es kommt nicht auf die Kamera am sondern auf die Bildidee. Ein gutes Foto muss den Betrachter fesseln, eine Stimmung wiedergeben bzw. eine Geschichte erzählen. Heutzutage ist mehr oder weniger schon alles fotografiert worden. Wir kommen an einen Ort mit bestimmten Bildern im Kopf. Die mache ich auch, aber dann ist mein Kopf frei und ich widme mich neuen Perspektiven. Frosch- und Vogelperspektive schaffen oft mehr Aufmerksamkeit als aus Augenhöhe. Das gleiche Motiv mit dem Weitwinkel und dem Teleobjetiv abzulichten schafft völlig andere Bilder.
Bei geeigneten Motiven beschränke ich mich nicht auf ein einziges Bild, sondern schieße eine Reihe von Fotos, darunter Totale und Detailansichten aus unterschiedlichen Perspektiven. Im Fotoalbum entsprechend angeordnet spiegeln die Fotos die Gesamtatmosphäre einer Situation oder Region oft besser wider als ein Einzelbild.
Gute Vorbereitung ist für professionelle Reisefotografen unabdingbar. Dabei helfen Reiseführer, Internet und Karten. Wer mit Einheimischen redet bekommt oft hilfreiche Tipps und ein Gespür für die Umgebung. So erfährt man oft von Lokalen Festen und Märkten die in keinem Reiseführer stehen. Solch attraktive Motive verbrauchen meist mehr Speicherplatz als gedacht. Ich nehme immer mehr Speicherkarten und Akkus mit als errechnet.
Ein Lächeln hilft über Sprachbarrieren
Einer der interessantesten Aspekte einer Reise ist die Bekanntschaft fremder Menschen zu machen. Ich informiere mich vor der Reise ebenso über Kultur, Traditionen und Sitten des Reiselandes, sowie Regelungen und Verbote die ich beim fotografieren einhalten muß.
Bevor ich fremde Menschen fotografieren möchte versuche ich sie kennenzulernen und bitte um Erlaubnis. Ein paar Redewendungen in der fremden Sprache und ein Lächeln helfen die Kluft zwischen den Kulturen zu überbrücken. In vielen Kulturen sind die Menschen aus religiösen oder kulturellen Gründen nicht bereit, sich fotografieren zu lassen. Ich fange auch gern das Alltagsleben ein, Szenen die den dortigen Menschen zwar ganz gewöhnlich erscheinen mögen, in Wirklichkeit aber das Typische eines Ortes oder Landes ausmachen.
Früh aufstehen
Da ich oft mit Familie reise, versuche ich so oft wie möglich frühmorgens zu fotografieren. Die Luft ist dann klar und bei vielen Sehenswürdigkeiten ist es die einzige Möglichkeit ein Bild ohne Horden von Touristen zu bekommen. Zu Mittag, wenn das Licht am härtesten ist legen wir oft eine Pause ein oder fahren zu einem neuen Reiseziel.
Ich versuche mit leichtem Fotogepäck zu Reisen. Einerseits macht es mehr Spaß mit einer Kamera und zwei guten Zoomobjektiven durch die Gegend zu streifen als mit einer schweren Kameratasche. Andererseits bekommt man mit großen und schweren Kamerataschen oder Kamerarucksäcken bei den Fluglinien immer wieder Schwierigkeiten, diese als Handgepäck in den Flieger mitzunehmen. Ein Handblitz, Polfilter und Grauverlauffilter sowie ein Reisestativ aus Carbon mit Kugelkopf gehören zu meiner Standardausrüstung.
Zu guter Letzt noch ein Tipp für alle Strandurlauber. Bei Wind und Gischt verzichte ich auf den Objektivwechsel. Denn der Staub setzt sich durch die feuchte Meeresluft am Sensor ab und bleibt da richtig kleben. Da ist ein Reisezoom sehr hilfreich. Nach dem Strandbesuch reinige ich meine Kamera und Objektive immer wieder mit einem feuchten Tuch.